3 Days To Kill – Costner als Bond 25?
von Caspar Keller
3 DAYS TO KILL: Typisch Luc Besson
Zunächst einmal, wenn denn Kevin Costner Engländer wäre, hätte man ihm die Rolle des Agenten Ihrer Majestät, alias James Bond, längst angeboten. Als Amerikaner aber, geboren 1955 in Lynwood (Kalifornien), blieb ihm nichts weiter übrig, als in 3 DAYS TO KILL aller Welt zu zeigen, was für ein guter James Bond an ihm verloren ging. Nun, und dann ist da noch Drehbuchautor Luc Besson. Offiziell führte zwar McG Regie (TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG) – nur, warum wirken dann die Actionszenen (ganz besonders die, in denen viele kleine französische Autos durch die Luft fliegen, über Kreuzungen rasen und in einander krachen) wie wenn Luc Besson höchstpersönlich TAXI 5 abgedreht hätte? Dieser Luc-Besson-typische Stil wird in 3 DAYS TO KILL dann wieder regelmäßig abgelöst von gänzlich Luc-Besson-untypischen, ja, sehr amerikanisch wirkenden, Episoden. Was man davon halten kann, steht weiter unten in meiner Rezension.
3 DAYS TO KILL Trailer
3 DAYS TO KILL Inhalt
Spitzenagent Ethan Renner (Kevin Costner) erhält die Diagnose, sterbenskrank zu sein. Die wenige ihm verbleibende Zeit will er mit seiner Tochter Zooey (Hailee Steinfeld) verbringen. Aufgrund seines Undercoverlebens verbrachte er die meiste Zeit getrennt von ihr – noch immer hält sie ihn für einen gewöhnlichen Geschäftmann und verantwortungslosen Vater, der sich die ganzen letzten Jahre nur gedrückt hat. Aller Anfang ist schwer, doch Renner stellt sich gut an. Bis ihm die Agentin Vivi Delay (Amber Heard) einen letzten Auftrag anbietet: Er hat drei Tage Zeit, um einen der gefährlichsten Terroristen der Welt auszuschalten. Im Gegenzu wird ihm an jedem der drei Tage ein unerprobtes Medikament gespritzt, das ihn womöglich retten kann. Renner geht auf den Deal ein, und mit einem Mal tanzt er auf zwei Hochzeiten, einerseits: Töchterchen, schöne heile Welt, Schwiegersohn in spe, anderseits: Kidnapping, schweres Kaliber, Folter. Das kann selbst einen Spitzenagenten überfordern, zumal das lebensrettende Medikament eine ungünstige Nebenwirkung hat: Halluzinationen.
3 DAYS TO KILL Filmbilder
3 DAYS TO KILL Rezension
Die Mischung macht's – so heißt es doch. Auf 3 DAYS TO KILL trifft der Spruch zu. Deutlich scheint Luc Besson durch das „Zelluloid“ von Regisseur McG hindurch. Das lässt den Film immer wieder europäisch wirken, was nur positiv gemeint ist, denn das verleiht 3 DAYS TO KILL Charme und Witz, aber auch etwas Unberechenbares. So lacht man noch im einen Moment, im nächsten aber schlägt einem die ganze Härte eines Thrillers à la THE BOURN IDENTITY ins Gesicht: rohe Brutalität. Was am Anfang für leichte Verwirrung sorgt, entwickelt sich zu einem Prinzip und spätestens am Ende hat man es lieb gewonnen.